Die Schlacht bei Herbsthausen

Den Sieg unseres kaiserlich-bayrischen Heeres über die Gallier bei Herbsthausen im Jahre 1645 feiern wir Panzertiere heute. Allzu unvorsichtig verteilte der gallische Feldherr Turenne seine Truppen in der Gegend unserer fränkischen Stadt Mergentheim. Und so wurde er von unserem Feldmarschall Franz von Mercy und von unserem General Johann von Werth überraschend zum Kampf gestellt. Mit 12,000 Recken zu 10,000 Galliern und abtrünnigen Weimarern befanden sich unsere Heerführer zudem leicht in der Überzahl. Unser Sieg kann wahrhaft entscheidend genannt werden. Denn mit 800 bis 1000 Gefallenen büßten wir Deutschen nicht den zehnten Teil unseres Heeres ein. Das gallische Heer aber verlor mindestens 5000 Mann und floh hastig zum Rhein. Das schöne alte Landsknechtslied „Hie Landsknecht, nehmt den Spieß zur Hand“ habe ich mir für unsere heutige Panzersiegesfeier ausgesucht: https://www.bitchute.com/video/habDHR8-ZcI

„Hie Landsknecht nehmt den Spieß zur Hand,

der Welsch mit Roß anstürmet,

wir wölln ihn stan für´s teutsche Land,

der Herre Gott uns schirmet.

Heia ho, heia ho, heia ho halli hallo.

Der Feind schlagt her mit scharfem Schwert,

hat Stahl an Brust und Händen.

Wir stechen ihn herab vom Pferd,

stecht nur in Hals und Lenden.

Heia ho, heia ho, heia ho halli hallo.

Nit feit ihn Brünne Schild und Hut,

er muß im Grase sterben,

und lassen wir auch unser Blut,

tun wir den Himmel erben.

Heia ho, heia ho, heia ho halli hallo.

Schon wälzet sich der feige Troß

in ihrem Blut so rote.

Wir schlagen alle Mann und Roß,

auf einem Hauf zu Tode.

Heia ho, heia ho, heia ho halli hallo.“

Die Schlacht von Herbsthausen findet übrigens auch bei unserem Dichter Friedrich von Schiller in seiner epischen „Geschichte des dreißigjährigen Krieges“ Erwähnung: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10717036

„Von der böhmischen Seite zwar sah sich der Kaiser nach Torstensons Abzug vor einem feindlichen Einbruch gesichert; aber bald näherte sich von Schwaben und Bayern her eine neue Gefahr den österreichischen Grenzen. Turenne, der sich von Conde getrennt und nach Schwaben gewendet hatte, war im Jahr 1645 unweit Mergentheim von Mercy aufs Haupt geschlagen worden, und die siegenden Bayern drangen unter ihrem tapfern Anführer in Hessen ein. Aber der Herzog von Enghien eilte sogleich mit einem beträchtlichen Succurs aus dem Elsaß, Königsmark aus Mähren, die Hessen von dem Rheinstrom herbei, das geschlagene Heer zu verstärken, und die Bayern wurden bis an das äußerste Schwaben zurück gedrückt. Bei dem Dorf Allersheim unweit Nördlingen hielten sie endlich Stand, die Grenze von Bayern zu verteidigen. Aber der ungestüme Mut des Herzogs von Enghien ließ sich durch kein Hindernis schrecken. Er führte seine Völker gegen die feindlichen Schanzen, und eine große Schlacht geschah, die der heldenmütige Widerstand der Bayern zu einer der hartnäckigsten und blutigsten machte und endlich der Tod des vortrefflichen Mercy, Turennes Besonnenheit und die felsenfeste Standhaftigkeit der Hessen zum Vorteil der Alliierten entschied. Aber auch diese zweite barbarische Hinopferung von Menschen hatte auf den Gang des Kriegs und der Friedensunterhandlungen wenig Einfluß. Das französische Heer, durch diesen blutigen Sieg entkräftet, verminderte sich noch mehr durch den Abzug der Hessen, und den Bayern führte Leopold kaiserliche Hilfsvölker zu, daß Turenne aufs eilfertigste nach dem Rhein zurückfliehen mußte. Der Rückzug der Franzosen erlaubte dem Feind, seine ganze Macht jetzt nach Böhmen gegen die Schweden zu kehren. Gustav Wrangel, kein unwürdiger Nachfolger Banners und Torstensons, hatte im Jahre 1646 das Oberkommando über die schwedische Macht erhalten, die außer Königsmarks fliegendem Corps und den vielen im Reiche zerstreuten Besatzungen ungefähr noch achttausend Pferde und fünfzehntausend Mann Fußvolk zählte. Nachdem der Erzherzog Leopold seine vierundzwanzigtausend Mann starke Macht durch zwölf bayerische Kavallerie- und achtzehn Infanterieregimenter verstärkt hatte, ging er auf Wrangeln los und hoffte ihn, ehe Königsmark zu ihm stieße oder die Franzosen eine Diversion machten, mit seiner überlegenen Macht zu erdrücken. Aber dieser erwartete ihn nicht, sondern eilte durch Obersachsen an die Weser, wo er Höxter und Paderborn wegnahm. Von da wendete er sich nach Hessen, um sich mit Turenne zu vereinigen, und zog in seinem Lager zu Wetzlar die fliegende Armee des Königsmark an sich. Aber Turenne, gefesselt durch Mazarins Befehle, der dem Kriegsglück und dem immer wachsenden Übermut Schwedens gern eine Grenze gesetzt sah, entschuldigte sich mit dem dringendern Bedürfnis, die niederländischen Grenzen des französischen Reichs zu verteidigen, weil die Holländer ihre versprochene Diversion in diesem Jahr unterlassen hätten. Da aber Wrangel fortfuhr, auf seiner gerechten Forderung mit Nachdruck zu bestehen, da eine längere Widersetzlichkeit bei den Schweden Verdacht erwecken, ja sie vielleicht gar zu einem Privatfrieden mit Österreich geneigt machen konnte, so erhielt endlich Turenne die gewünschte Erlaubnis, das schwedische Heer zu verstärken. Die Vereinigung geschah bei Gießen, und jetzt fühlte man sich mächtig genug, dem Feinde die Stirn zu bieten. Er war den Schweden bis Hessen nachgeeilt, wo er ihnen die Lebensmittel abschneiden und die Vereinigung mit Turenne verhindern wollte. Beides mißlang, und die Kaiserlichen sahen sich nun selbst von dem Main abgeschnitten und nach dem Verlust ihrer Magazine dem größten Mangel ausgesetzt. Wrangel benutzte ihre Schwäche, um eine Unternehmung auszuführen, die dem Krieg eine ganz andere Wendung geben sollte. Auch er hatte die Maxime seines Vorgängers adoptiert, den Krieg in die österreichischen Staaten zu spielen; aber von dem schlechten Fortgange der Torstensonischen Unternehmung abgeschreckt, hoffte er denselben Zweck auf einem andern Wege sicherer und gründlicher zu erreichen. Er entschloß sich, dem Laufe der Donau zu folgen und mitten durch Bayern gegen die österreichischen Grenzen hereinzubrechen. Einen ähnlichen Plan hatte schon Gustav Adolph entworfen, aber nicht zur Ausführung bringen können, weil ihn die Wallensteinische Macht und Sachsens Gefahr von seiner Siegesbahn zu frühzeitig abriefen. In seine Fußstapfen war Herzog Bernhard getreten, und glücklicher als Gustav Adolph hatte er schon zwischen der Isar und dem Inn seine siegreichen Fahnen ausgebreitet; aber auch ihn zwang die Menge und die Nähe der feindlichen Armeen, in seinem Heldenlaufe still zu stehen und seine Völker zurückzuführen. Was diesen Beiden mißlungen war, hoffte Wrangel jetzt um so mehr zu einem glücklichen Ende zu führen, da die kaiserlich-bayerischen Völker weit hinter ihm an der Lahn standen und erst nach einem sehr weiten Marsch durch Franken und die Oberpfalz in Bayern eintreffen konnten. Eilfertig zog er sich an die Donau, schlug ein Corps Bayern bei Donauwörth und passierte diesen Strom, so wie den Lech, ohne Widerstand. Aber durch die fruchtlose Belagerung von Augsburg verschaffte er den Kaiserlichen Zeit, sowohl diese Stadt zu entsetzen, als ihn selbst bis Lauingen zurückzutreiben. Nachdem sie sich aber aufs neue, um den Krieg von den bayerischen Grenzen zu entfernen, gegen Schwaben gewendet hatten, ersah er die Gelegenheit, den unbesetzt gelassenen Lech zu passieren, den er nunmehr den Kaiserlichen selbst versperrte. Und jetzt lag Bayern offen und unverteidigt vor ihm da; Franzosen und Schweden überschwemmten es wie eine reißende Flut, und der Soldat belohnte sich durch die schrecklichsten Gewalttaten, Räubereien und Erpressungen für die überstandnen Gefahren. Die Ankunft der kaiserlich-bayerischen Völker, welche endlich bei Thierhaupten den Übergang über den Lechstrom vollbrachten, vermehrte bloß das Elend des Landes, welches Freund und Feind ohne Unterschied plünderten…“

König Ruprecht

Im bayrischen Amberg wurde am heutigen Tag im Jahre 1352 unser alter deutscher König Ruprecht gebrochen. Den Pfälzer Kurfürsten wählten seine Amtsbrüder 1400 zum deutschen König, nachdem ihnen die Faulheit unseres König Wenzels unerträglich schien. Dieser freilich blieb seinem Beinamen treu und dachte gar nicht daran mit Ruprecht um die deutsche Krone zu streiten, sondern zog sich auf seine böhmische Hausmacht zurück, ohne freilich seinem Herrschaftsanspruch zu entsagen. Und so konnte unser König Ruprecht bis 1410 ungestört regieren. Glücklich war seine Regierung allerdings nicht. Seine frühe Italienfahrt im Jahre 1401 mißlang und verschaffte ihm nicht die erhoffte Kaiserkrone. Von Geldsorgen geplagt stritt unser König Ruprecht mit dem Marbacher Bund und als er 1410 heimging, wählten die Kurfürsten mit unserem Kaiser Sigismund wiederum einen Luxemburger zum deutschen König. In den heiligen Stand der Ehe trat unser König Ruprecht 1374 mit der Hohenzollerin Elisabeth von Nürnberg, die ihm neun Kinder schenkte. Richard Wagners Kaisermarsch lasse ich zu Ehren von unserem König Ruprecht erklingen: https://www.youtube.com/watch?v=PurDmGweGJo Passend dazu plant unser Wittelsbacher bei unserem Geschichtsschreiber Konstantin von Höfler („Ruprecht von der Pfalz“) nun seine Heerfahrt nach Italien zur Erringung der Kaiserkrone: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016115_00001.html

„Ruprecht mußte Alles aufbieten, um seinem Gegner in Betreff der Kaiserkrone, deren Bedeutung Wenzel nicht zu kennen schien, zuvorzukommen. Er scheint auch von der Notwendigkeit eines italienischen Zuges schon anfänglich so erfüllt gewesen zu sein, daß er gleich, nach dem sich Frankfurt ergeben (26. September), den Albrecht von Thanheim an die lombardischen Städte sandte und sie, offenbar in Verbindung mit dem Fürsten von Padua, zu einem Tage in Venedig, Bologna oder anderswo zu Lamparten zu bewegen suchte. Zugleich ging auch eine Gesandtschaft an Graf Albrecht von Werdenberg und Heiligen berg in das obere Rheintal ab, um denselben zu vermögen, mit den Schweizern wegen eines Durchzuges nach Italien zu unterhandeln. Dietrich von Veryngen, Commentbur des Deutschherrenordens zu Weißenburg, und Wolmar von Wickersheim, Schultheiß von Hagenau, erhielten den Auftrag, mit Zürich, Luzern, Solothurn, Schwyz, Uri und Unterwalden im gleichen Sinne zu unterhandeln und einen Tag zu Straßburg oder Basel mit den Schweizern zu bestimmen. Auch der Graf Amadäus von Savoyen wurde in gleicher Weise begrüßt. Ruprecht gedachte selbst, sich mit ihm in ein Bündnis gegen den Herzog von Mailand einzulassen. An den Markgrafen von Mantua, Franz von Gonzaga, den Fürsten Franz von Padua aus dem Hause Carrara, vor Allem an die Florentiner, waren, wie bereits gesagt, ähnliche Meldungen mit der Aufforderung zu huldigen erfolgt. Mit Freuden begrüßten die Florentiner den Wechsel des Königtums und die in Aussicht gestellte Wiederherstellung des Kaisertums, „dessen Verfall den Verlust des Orientes und das Schisma möglich gemacht.“ Sie erwarteten, wie natürlich, von Ruprecht den Umsturz jenes Baues, welchen Wenzel in Italien aufgeführt. Der Graf von Savoyen beklagte sich über die Art und Weise der geschehenen schriftlichen Mitteilung und lehnte unter dem Vorwande einer Reise nach Paris weitere Zumutungen ab. Den beschämenden Bescheid Franz von Gonzagas: er sei Vasall des Reiches, habe König Wenzel den Eid der Treue geschworen und werde dabei bleiben, haben wir bereits gemeldet. Er schloß sich an den Herzog von Mailand an, welcher als entschiedener Anhänger Wenzels und als Ursache von dessen Sturze gar nicht einer Notifikation gewürdigt wurde. Die Venezianer gefielen sich immer in allgemeinen Zusagen, welche sie nicht banden, und nur in denjenigen Hoffnungen erregten, welche ihre Sprache und Denkweise nicht kannten. Alles kam auf den Erfolg an, und in sofern hatte Pietro Gualfredini Recht gehabt, wenn er am 27. Februar 1401 den neuen König zu raschem Zuge nach Italien aufforderte und sicher war, daß die Erlangung der Kaiserkrone allem Zweifel über die Rechtmäßigkeit seiner Wahl ein Ende machen werde. Allein gerade in dieser Beziehung ergaben sich unerwartete Schwierigkeiten. Die gehoffte Bestätigung der Absetzung Wenzels und der Wahl Ruprechts durch Papst Bonifacius wollte trotz aller Bemühungen des Neugewählten und der Kurfürsten nicht eintreffen. Ruprechts Gesandtschaft, welche endlich in Rom eingetroffen war, sollte die Sache zur Entscheidung bringen. Der Bischof von Verden, Konrad von Soltau, führte Namen der übrigen Gesandten das Wort „Der römische König und immerwährende Augustus läßt dem Papste seine kanonisch erfolgte Wahl melden. Sie sei von denjenigen, welchen das Recht hierzu zukomme, einstimmig, ohne alle Privatleidenschaft, Fehler oder Mängel geschehen und Ruprecht erbitte sich demnach die Bestätigung der Wahl.“ Nach der Weise der Gelehrsamkeit jener Tage führte nun sogleich der Redner eine ungemeine Zahl von Bibelstellen an, welche das Verfahren der Kurfürsten rechtfertigen und den Papst zu dem verlangten Schritte bewegen sollten. Es war vom unverbesserlichen Pharao, von Saul dem Gottverworfenen die Rebe, um zu beweisen, daß der Papst Niemanden, welchen Gott verworfen, konsekrieren, salben, als Kaiser frönen dürfe, sondern nur den, welchen Gott erwählt habe. Daß aber Gott gerade Ruprecht erwählte, wurde dreifach aus dem Ornate (Zierde) des römischen Könige, der Weisheit, der Gerechtigkeit und der Milde Ruprechts erwiesen. Ihm sei Keiner ähnlich, und da die Kurfürsten diesen gewählt, werde ihre Voraussicht dadurch erwiesen. Diesen möge nun der Papst mit seinen Händen frönen und damit Deutschland zum römischen Kaisertume und zur Monarchie der gesamten Welt erbeben. Ruprecht werde einen Römerzug unternehmen, die Schismatiker zum Gehorsame zurück bringen, die römische Kirche herrlich verteidigen, die Tyrannen bezwingen, das römische Kaisertum reformieren. Der im Geiste des vierzehnten Jahrhunderts beredte Bischof ging so weit, auf seinen Herrn die Prophezeiung Ezechiels von dem Adler anzuwenden, der mit großen Flügeln und buntem Gefieder zum Libanon kam, um das Mark der Zedern zu holen…“

Roswitha von Gandersheim

Den ein oder anderen Schädel Met sollte man heute schon schlürfen. Denn wir Panzertiere gedenken unserer ersten deutschen Dichterin Roswitha von Gandersheim. Die Nonne lebte womöglich von 935 bis 973 und schuf ein Heldenlied über die Taten Ottos des Großen. Ihr weiteres Werk besteht leider aus christlichen Legenden und Schauspielen – die heidnische Heldenlieder und Götterdramen hätten sein sollen… Vor der Vergessenheit rettete die Werke unserer Roswitha von Gandersheim unserer großen deutscher Gelehrter Conrad Celtes. Um 1500 fand er deren Werke in einem Kloster bei Regensburg und gab diese sofort in gedruckter Form – Gutenberg sei Dank! – heraus. Wie gewohnt lesen wir Panzertiere aus den Werken unserer Dichterin vor, zeigen dazu schöne Bilder, spielen epische Tondichtungen und Lieder. Ausgesucht habe ich mir für unsere Dichterin Richard Wagners Meisterwerk Parsifal: https://www.youtube.com/watch?v=hwakgBNZFR8 Aus Roswitha von Gandersheims Heldenlied „Die Taten Ottos des Großen“ hört ihr dazu vom Bruderstreit bei den Liudolfingern: https://archive.org/details/heldenliederder00gundgoog

„Daß er solchergestalt noch größere Ehren erweise

Otto dem lieblichen Sohne des höchlich gepriesenen Königs,

Sendend als trefflicher Freund zwei Fräulein seines Geschlechtes,

Daß ihm, welche zur Braut er begehrt, frei stände zu wählen.

Doch Edith, die Verehrte, gefiel mit Recht bei dem ersten

Anblick allen sogleich als höchster Tugenden Ausdruck,

Und ward völlig als wert des Königskindes erachtet.

Ihm gab dieses berühmte Gemahl ein teures Knäblein,

Liudulf war es genannt, das wert war solcher Erzeuger,

An ihm hingen mit Recht die Völker mit zärtlicher Liebe

Und erflehten für ihn ein lange ausdauerndes Leben.

Als dies also besorgt, da nahte sich endlich das Ende

Heinrich dem König, es weinte ob seines Todes das ganze

Volk, das seinem Gebot und seinem Reiche gehorsam.

Da nun dieser gestorben, ergriff die Zügel des Reiches

Otto, würdig der Ehren als Erstgeborener des Königs.

Und von sämtlichen Volks einstimmigem Wunsche berufen

Ward er gesalbt mit Hilfe des Herrn zum mächtigen König.

Diesem gewährte der König des Himmels Gaben von solcher

Gnade, daß er mit Fug von allen und Jedem gerühmt ward,

Aller Könige Glanz mit seinen Taten verdunkelnd,

Welche das flutende Meer mit rollenden Wogen umfließt.

Dazu beschützte ihn immer die heilige Hand des Gewaltigen,

Wenn mit heimlichem Trug Anschläge sein Leben belauert,

Und hat oft ihn geschmückt mit so prachtvollen Triumphen,

Daß man wähnt, es herrscht der getreue David als König,

Wieder mit Hoheit thronend im Glanze der alten Triumphe.

Doch nicht lenkte er allein die Völker mit gütigem Zügel,

Die schon früher den Nacken des Vaters Herrschaft gebogen,

Nein, weit mehrere noch nahm selber für sich er in Anspruch,

Christi Knechten zu Dienste die heidnischen Länder erobernd,

Auf daß stetiger Frieden erwachse der heiligen Kirche.

Wie viel male in den Krieg auch immer er selber gezogen,

Gab es doch nimmer ein Volk, wie sehr auf den Mut es auch pochte,

Das ihm vermochte zu schaden, geschweige denn ihn zu besiegen,

Einzig gelehnt auf Hilfe, die kommt vom himmlischen König,

Auch wich nimmer sein Heer vor irgend welchen Geschossen,

Außer wenn es vielleicht verschmähend des Königs Gebote

Dort zu kämpfen gewagt, wo selber der König verboten.

Herzog Heinrich indessen, des Königs erhabener Bruder,

War der Erste des Reichs, dermalen der Ruhe sich erfreuend,

Nach dem König mit Recht vom ganzen Volke geachtet,

Der mit gesetzlichem Bande sich würdig in Liebe verbunden

Mit der adligen Tochter Arnulfs, des trefflichen Herzogs;

Judith hieß sie mit Namen und glänzt in blendender Schönheit,

Doch weit lieblicher noch im Schimmer vollendeter Güte.

Als dies wurde beschickt, war rings bei den Unsrigen Frieden

Für eine ziemliche Zeit, doch kürzer als wünschten die Völker,

Während der grimmige Klang des Schlachtengetümmels verhallte.

O welche ruhige, fröhliche Zeit wäre es möglich zu haben

Für das sonst so beglückte Gemeinwohl unseres Volkes,

Welches des weisen Königs Gebot aufs Beste regiert,

Wenn die böse List des Widersachers von Anfang

Nicht mit heimlichem Trug uns störte den heiteren Frieden…“

Niccolo Machiavelli

Der große italienische Staatslehrer, Geschichtsschreiber und Dichter Niccolo Machiavelli hat heute Geburtstag. In Florenz wurde er 1469 geboren und seine staatskundlichen Schriften sind sind überaus lehrreich und dazu noch lesbar (was ja bei nicht allen großen Denkern der Fall ist). Viele unserer deutschen Denker – Fichte, Nietzsche, Schmitt, Hegel, Schopenhauer und Herder (um nur einige zu nennen). Über die großen Dichter und Denker soll man aber zu deren Geburtstag nicht daher schwafeln, sondern deren Werke in Erinnerung rufen. In seinen „Erörterungen über die erste Dekade des Titus Livius“ (Discorsi) macht sich daher der Machiavelli nun ein paar kluge Gedanken um den ständigen Wechsel der verschiedenen Regierungsformen: https://archive.org/details/errterungenberd00machgoog

„Dieses gab Gelegenheit, daß man in der Folge bei der Wahl eines Oberhaupts, nicht mehr auf den Tapfersten, sondern auf den Klügsten und Gerechtesten sah. Als aber nachher die Fürsten durch Erbfolge und nicht mehr durch Wahl zur Negierung zu gelangen anfingen, so fingen die Erben sehr bald an, von ihren Voreltern abzuarten, tugendhafte Handlungen aus der Acht zu lassen, und zu glauben, daß Fürsten weiter nichts zu tun hatten, als alle andre an prächtigem Aufwande, Schwelgerei und allen Arten von Ergötzlichkeiten zu übertreffen. Solchergestalt wurde der Fürst verhaßt; dieser Haß machte, daß er sich zu fürchten anfing, von der Furcht kam es sehr bald zu Beleidigungen, und plötzlich Entstand daraus Tyrannei, welche bald darauf die Quelle des Untergangs der Fürsten, der Meutereien und Verschwörungen wider sie wurde. Die Anstifter der letztern waren aber nicht furchtsame und schwache Köpfe, sondern die Freigebigsten, Großmütigsten, Reichsten und Edelsten, die das schändliche Leben eines solchen Fürsten nicht ertragen konnten. Das gemeine Volk folgte dem Ansehn dieser Mächtigen, griff wider den Fürsten zu den Waffen, und unterwarf sich, nach Vertilgung des letztern, den erstern als seinen Errettern. Da diesen nun der Name eines Oberhaupts verhaßt war, so stifteten sie aus ihren eignen Mitteln eine Regierung, richteten sich, in Rücksicht auf die vorige Tyrannei, anfänglich nach selbst eingeführten Gesetzen, setzten allen ihren eignen Vorteil dem gemeinen Besten nach, und regierten und erhielten die privat und öffentlichen Angelegenheiten mit größtem Fleiß. Als nachher diese Staatsverwaltung auf ihre Kinder kam, die die Veränderung des Glückes nicht kannten , die das Übel nie gekostet hatten, und mit der bürgerlichen Gleichheit nicht zufrieden sein wollten, sondern sich dem Geiz, dem Stolz, dem Mißbrauch des andern Geschlechts wieder überließen, so veranlaßte dieses, daß aus der Regierung der Vornehmsten, ein Regiment von wenigen wurde, und zwar ohne Rücksicht auf die bürgerlichen Rechte. Allein bald darauf ging es ihnen, wie dem Tyrannen; denn das über ihre Regierungsart verdrüßlich gewordene Volk, ließ sich von irgend einem, der diese Oberhäupter zu beleidigen willens war, zum Werkzeuge gebrauchen, und auf solche Art fand sich bald Einer, der mit Hilfe des Volks sie ausrottete. Da nun das Andenken des Fürsten, und der von ihm ausgestanden Mißhandlungen noch neu war, und man daher nicht wieder einen Fürsten nehmen wollte, so wandte man sich nach abgeschaffter Oligarchie zur Regierung des ganzen Volks, und richtete es so ein, daß weder die wenigen Mächtigen, noch ein Fürst einiges Ansehen haben sollte. Die Ehrerbietung, welche man für alle Regimentseinrichtungen anfänglich hat, erhielt diese Regierung des Volks, zwar einige Zeit, aber nicht lange, besonders nicht nach dem Absterben der Generation, unter der sie eingeführt worden. Denn man verfiel sehr bald in ausschweifende Freiheit, fürchtete sich weder vor Privat- noch öffentlichen Personen, und indem jeder nach seiner Weise lebte, beleidigte man sich täglich tausendfältig. Man kehrte daher entweder aus Not oder auf Anstiften irgend eines ehrlichen Mannes, oder um nur dieser Lizenz los zu werden, aufs neue zu der Regierung eines Fürsten zurück, und von diesem abermals aus angeführten Ursachen und auf vorbenannte Art wieder zur Anarchie. Dieses ist also der Zirkel, den die Staaten in ihren vorigen und jetzigen Regierungen durchgelaufen sind, und noch durchlaufen. Selten aber kehren sie wieder zu eben derselben Regimentsform zurück, weil beinah kein Staat von so starker Dauer sein kann, daß er verschiedne male diese Veränderungen sollte aushalten, und doch bestehen können. Oft aber trifft es sich, daß ein Staat während solcher Gärungen, wenn ihm guter Rat und Macht fehlen, einem nah gelegnen, besser wie er eingerichtetem Staate untertänig wird, geschieht indessen letzteres nicht, so kann ein Staat sich unendliche Zeit im Kreise obbenannter Regierungsformen herumdrehen.“

Manfred von Richthofen, unser roter Baron

Auch ich möchte unserem Manfred von Richthofen alles Liebe und Gute zu seinem Geburtstag wünschen. Schließlich hat er mit dafür gesorgt, daß die Lebenserwartung der fliegenden Engländer von 295 Stunden auf 92 Stunden gefallen ist. Zur Welt kam unser fliegender Engländerschreck 1892 in Breslau. In unser deutsches Heer trat er 1911 ein und zwar bei der Reiterei. Im Jahre 1915 wechselte er jedoch zur jungen Luftwaffe und kam – unter der Anleitung Boelckes – zur Jagdwaffe. Schon 1916 erlegte er das englische Fliegerass Lanoe Hawker und bekam 1917 seine eigene Jagdstaffel sie wie den blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen. Im Rahmen unserer Frühjahrsoffensive fiel er 1918 im Kampf gegen die feindliche Übermacht. Das Lied „Flieger sind Sieger“ suche ich mir zur Feier des Geburtstages von unserem Roten Baron aus: https://www.youtube.com/watch?v=4XTepsN2bBM

„Wir jagen durch die Lüfte

Wie Wotans wildes Heer,

Wir schau’n in Wolkenklüfte

Und brausen über’s Meer.

Hoch tragen uns die Schwingen

Wohl über Berg und Tal,

Wenn die Propeller singen

Im ersten Morgenstrahl.

Flieger sind Sieger,

sind allezeit bereit,

Flieger sind Sieger

für Deutschlands Herrlichkeit.

Uns kümmert kein Gewitter,

Uns schert nicht Tag und Nacht,

Wir sind des Reiches Ritter

Und halten treue Wacht.

Es singen die Propeller

Ein stolzes, starkes Lied,

Sie singen hell und heller

Vom Sieg, der mit uns zieht.

Flieger sind Sieger,

sind allezeit bereit,

Flieger sind Sieger

für Deutschlands Herrlichkeit.

Und starten unsere Ketten*

Zum Flug nach Engeland,

Kein Wunder soll es retten,

Frisch dran mit Herz und Hand.

Nach England woll’n wir fliegen,

Glück ab, mein Kamerad,

Bis sie am Boden liegen

Und Deutschland Frieden hat.

Flieger sind Sieger,

sind allezeit bereit,

Flieger sind Sieger

für Deutschlands Herrlichkeit.“

Bevor aber die Engländer auch in der Luft niedergemacht werden können, muß die Fliegerei erlernt werden und davon berichtet uns unser Manfred von Richthofen nun in seinem Panzerfliegerbuch „Der Rote Kampfflieger“: https://archive.org/details/DerRoteKampfflieger

„Es gibt so einige Augenblicke im Leben, die einen besonderen Nervenkitzel verursachen, so zum Beispiel der erste Alleinflug. Zeumer, mein Lehrer, erklärte mir eines Abends: „So, nun flieg’ mal alleine los.“ Ich muß sagen, daß ich ihm am liebsten geantwortet hätte: „Ich habe zu große Angst.“ Aber dies Wort soll ja der Vaterlandsverteidiger niemals in den Mund nehmen. Also mußte ich wohl oder übel meinen Schweinehund ’runterschlucken und mich in die Maschine setzen. Er erklärte mir noch einmal jeden Griff theoretisch; ich hörte nur noch mit halbem Ohre zu, denn ich war der festen Überzeugung: Du vergißt doch die Hälfte. Ich rollte zum Start, gab Gas, die Maschine bekam ihre bestimmte Geschwindigkeit, und mit einem Male konnte ich nicht umhin, festzustellen, daß ich tatsächlich flog. Es war schließlich kein ängstliches, sondern ein verwegenes Gefühl. Mir war jetzt alles Wurscht. Mochte passieren, was da wollte, ich wäre über nichts mehr erschrocken gewesen. Mit Todesverachtung machte ich eine Riesenlinkskurve, stellte an dem genau bezeichneten Baum das Gas ab und wartete der Dinge, die sich nun ereignen würden. Nun kam das Schwierigste, die Landung. Mir waren die notwendigen Handgriffe genau in Erinnerung. Ich machte sie mechanisch nach, jedoch reagierte die Maschine ganz anders als sonst, wo Zeumer drin saß. Ich war aus dem Gleichgewicht gebracht, machte einige falsche Bewegungen, stand auf dem Kopf, und schon gab es wieder mal eine „Schulmaschine“. Sehr traurig beguckte ich mir den Schaden, der sich zum Glück bald beheben ließ, und hatte im übrigen noch den Spott auf meiner Seite. Zwei Tage später ging ich mit rasender Passion wieder an mein Flugzeug, und siehe da, es ging wunderbar. Nach vierzehn Tagen konnte ich die erste Prüfung machen. Ein Herr v. T. war Richter. Ich flog die mir vorgeschriebenen Achten und die mir befohlenen Landungen, worauf ich sehr stolz ausstieg und nun zu meinem größten Erstaunen hörte, daß ich durchgefallen sei. Mir blieb nichts anderes übrig, als später meine erste Prüfung noch einmal zu machen…“

Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis

Im Jahre 1772 wurde unser großer romantischer Dichter Novalis auf dem väterlichen Schloß Oberwiederstedt geboren. Allzu lange weilte er leider nicht auf Erden, durfte aber zugleich mit vielen unserer größten deutschen Dichter und Denker leben – Schiller, Goethe, Herder, Schlegel, Schelling und viele andere. Seine Hymnen an die Nacht sollen unseren Richard Wagner zu seinem Bühnenwerk Tristan und Isolde begeistert haben und so hören wir uns diese nun zur Feier des Tages an (natürlich wie immer von unserem Wilhelm Furtwängler aufgeführt): https://www.youtube.com/watch?v=gGAKgoclJ6A Die Karo ärgere ich nun mit dem ersten der geistlichen Lieder unseres Novalis, die passen nämlich zu ihrer Todesmetallmusik wie die Faust aufs Auge:

„Was wär ich ohne dich gewesen?

Was würd‘ ich ohne dich nicht seyn?

Zu Furcht und Aengsten auserlesen,

Ständ‘ ich in weiter Welt allein.

Nichts wüßt‘ ich sicher, was ich liebte,

Die Zukunft wär ein dunkler Schlund;

Und wenn mein Herz sich tief betrübte,

Wem thät‘ ich meine Sorge kund?

Einsam verzehrt von Lieb‘ und Sehnen,

Erschien‘ mir nächtlich jeder Tag;

Ich folgte nur mit heißen Thränen

Dem wilden Lauf des Lebens nach.

Ich fände Unruh im Getümmel,

Und hoffnungslosen Gram zu Haus.

Wer hielte ohne Freund im Himmel,

Wer hielte da auf Erden aus?

Hat Christus sich mir kund gegeben,

Und bin ich seiner erst gewiß,

Wie schnell verzehrt ein lichtes Leben

Die bodenlose Finsterniß.

Mit ihm bin ich erst Mensch geworden;

Das Schicksal wird verklärt durch ihn,

Und Indien muß selbst in Norden

Um den Geliebten fröhlich blühn.

Das Leben wird zur Liebesstunde,

Die ganze Welt sprüht Lieb‘ und Lust.

Ein heilend Kraut wächst jeder Wunde,

Und frey und voll klopft jede Brust.

Für alle seine tausend Gaben

Bleib‘ ich sein demuthvolles Kind,

Gewiß ihn unter uns zu haben,

Wenn zwey auch nur versammelt sind.

O! geht hinaus auf allen Wegen,

Und holt die Irrenden herein,

Streckt jedem eure Hand entgegen,

Und ladet froh sie zu uns ein.

Der Himmel ist bey uns auf Erden,

Im Glauben schauen wir ihn an;

Die Eines Glaubens mit uns werden,

Auch denen ist er aufgethan.

Ein alter, schwerer Wahn von Sünde

War fest an unser Herz gebannt;

Wir irrten in der Nacht wie Blinde,

Von Reu und Lust zugleich entbrannt.

Ein jedes Werk schien uns Verbrechen,

Der Mensch ein Götterfeind zu seyn,

Und schien der Himmel uns zu sprechen,

So sprach er nur von Tod und Pein.

Das Herz, des Lebens reiche Quelle,

Ein böses Wesen wohnte drinn;

Und wards in unserm Geiste helle,

So war nur Unruh der Gewinn.

Ein eisern Band hielt an der Erde

Die bebenden Gefangnen fest;

Furcht vor des Todes Richterschwerdte

Verschlang der Hoffnung Ueberrest.

Da kam ein Heiland, ein Befreyer,

Ein Menschensohn, voll Lieb‘ und Macht

Und hat ein allbelebend Feuer

In unserm Innern angefacht.

Nun sahn wir erst den Himmel offen

Als unser altes Vaterland,

Wir konnten glauben nun und hoffen.

Und fühlten uns mit Gott verwandt.

Seitdem verschwand bey uns die Sünde,

Und fröhlich wurde jeder Schritt;

Man gab zum schönsten Angebinde

Den Kindern diesen Glauben mit;

Durch ihn geheiligt zog das Leben

Vorüber, wie ein sel’ger Traum,

Und, ew’ger Lieb‘ und Lust ergeben,

Bemerkte man den Abschied kaum.

Noch steht in wunderbarem Glanze

Der heilige Geliebte hier,

Gerührt von seinem Dornenkranze

Und seiner Treue weinen wir.

Ein jeder Mensch ist uns willkommen,

Der seine Hand mit uns ergreift,

Und in sein Herz mit aufgenommen

Zur Frucht des Paradieses reift.“

Fregattenkapitän Otto Kretschmer

Der Schrecken der Engländer zur See, unser deutscher Ubootheld Otto Kretschmer, hat heute Geburtstag. Als Schlesier war er von Haus aus eigentlich kein Seebär, ging aber 1930 trotzdem zur Reichsmarine, die sich bald darauf, dank dem Sturz der Novemberverbrecher, zur Kriegsmarine mauserte. Seine Seekämpfe bestritt unser Otto Kretschmer mit unseren Ubooten XXIII und XCIX und versenkte mit diesen sagenhafte 47 feindliche Schiffe mit 272,000 Bruttoregistertonnen. Nur seine Gefangennahme durch die Engländer hinderte ihn 1941 daran, auch daran den Rest der englischen Flotte auf den Meeresboden zu schicken. Kein Wunder also, daß er 1943 versucht hat aus dem kanadischen Gefangenenlager zu fliehen. So eine englische Gefangenschaft ist schließlich so mit das Schlimmste, was einem auf Erden zustoßen kann. Schon allein wegen dem Essen. Ich habe da ja so meine Erfahrungen gemacht… Es versteht sich, daß ich mir zur Feier des Geburtstages von unserem Ubootass Otto Kretschmer das Schlachtlied „Wir fahren gegen Engeland“ aussuche (auf die Engländer kann man schließlich nicht genug einhauen): https://www.youtube.com/watch?v=xALz_YxKTPI

„Heute wollen wir ein Liedlein singen,


Trinken wollen wir den kühlen Wein
.

Und die Gläser sollen dazu klingen,


Denn es muß, es muß geschieden sein.

Gib‘ mir deine Hand, deine weiße Hand,


Leb‘ wohl, mein Schatz, leb‘ wohl mein Schatz,


Leb‘ wohl, lebe wohl.


Denn wir fahren, denn wir fahren,


Denn wir fahren gegen Engeland, Engeland.

Unsre Flagge und die wehet auf dem Maste,


Sie verkündet unsres Reiches Macht.

Denn wir wollen es nicht länger leiden,


Daß der Englischmann darüber lacht.

Gib‘ mir deine Hand, deine weiße Hand,


Leb‘ wohl, mein Schatz, leb‘ wohl mein Schatz,


Leb‘ wohl, lebe wohl.


Denn wir fahren, denn wir fahren,


Denn wir fahren gegen Engeland, Engeland.“

Bei unserem Panzergeschichtsschreiber Bodo Herzog („Otto Kretschmer. Der erfolgreichste U-Boot-Kommandant des Zweiten Weltkrieges“) unternimmt unser Ubootheld nun mit seinem Schlachtroß U-XXIII seine fünfte Feindfahrt in den englischen Gewässern:

„Am 5. Dezember 1939 verließ U-XXIII unter Kretschmer gegen 22.00 Uhr Kiel, marschierte durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal in Richtung Brunsbüttel, das er um 6.19 Uhr am folgenden Tage verließ. Das Feuerschiff „Elbe-I“ passierte man um 12.31 Uhr. Der Kommandant sollte das Seegebiet Orkneys – Shetland aufklären, insbesondere die Bewachungen innerhalb der Buchten und Fjorde. Am 7. Dezember kamen im MQ AN-4939 gegen 20.00 Uhr vier Fahrzeuge in Sicht. Kretschmer vermutete im Dampfer-Track Skagerrak – Nordschottland zu stehen. Der um 23.26 Uhr abgefeuerte G 7a-Torpedo war ein erneuter Fehlschuß. Kurz nach Mitternacht (8. Dezember) schoß Kretschmer um 0.04 Uhr den G 7e-Torpedo Nummer 2370 auf eine Entfernung von 500 Meter bei guter Sicht (Seegang-Drei, jedoch starke Dünung) der nach einer Laufzeit von 33 Sekunden auf das 5000 Bruttoregistertonnen geschätzte Ziel vorne traf. Der Angriffsort lag im MQ 1837 (rechts unten), 1angsam sank der Bug tiefer und verschwand allmählich bis zum Schornstein. Das Heck kam schließlich immer steiler aus dem Wasser raus. Nach rund 17 Minuten war das Fahrzeug auf Kinaird Head, die südöstliche Grenzhuk des Firth of Moray (eine viel benutzte Ansteuerungsmarke auf) verschwunden. Es handelte sich hierbei um das dänische Schiff „Scotia“ (1924 -2400 Bruttoregistertonnen) der Reederei A/S Dampskibssefskabet DFK (De forende Kulimportörer A/S) mit dem Heimathafen Kopenhagen. Kretschmer konnte noch beobachten, wie einer der in der Nähe stehenden Dampfer zur Hilfeleistung herbeieilte. Das Fahrzeug war mit Ballast nach England unterwegs, es gab Gott sei Dank keine Toten. Gegen acht Uhr setzte Kapitänleutnant Kretschmer seinen Marsch zur Erkundung der Orkney – Inseln fort. Zusammenfassend seine Beobachtungen vom 9. Dezember: „Da bei dem herrschenden steifen Südost-Wind der Holm-Sound als Ankerplatz nicht in Frage kommt, entschließe ich mich als erstes in die Inganess Bay, die auch bei Südost-Wind guten Schutz bietet, einzudringen und zwar Einlaufen in den Stronsay Firth bei Stauwasser um vier Uhr; bis zur Morgendämmerung um acht Uhr wäre also genügend Zeit die Unternehmung in der Inganess-Bucht zu beenden. Vorteilhaft für das Auslaufen wäre dann der Flutstrom. Dieser Plan ließ sich nicht durchführen, da erst um drei Uhr die ersten Inseln in Sicht kamen und zwar in unmittelbarer Nähe. Wie sich später herausstellte, war es Auskerry an Backbord und Stronsay an Steuerbord. Anhalt für den Schiffsort gab der Schein des Feuers North Ronaldsay, der zehn Grad peilte und von vier Uhr bis morgens brannte. Östlich Auskerry wurden Zwei beleuchtete und mehrere unbeleuchtete Bewacher gesichtet. Die Einfahrt nach Kirkwall war zunächst nicht ausfindig zu machen, bis um sieben Uhr ein abgeblendeter Fischdampfer zwischen den Schären verschwand und offenbar nach Kirkwall ging. Ich lief hinterher zunächst über Wasser, ab acht Uhr nach Eintritt der Helligkeit unter Wasser. Im Ausgang des Stronsay Firth stand eine gewaltige Dünung, die durch Flutstrom noch verstärkt wurde. Das Steuern auf Sehrohrtiefe ließ sich kaum darstellen. Der starke Flutstrom drückte das Boot in die Stromschnellen von Mull of Deemess und auf die Klippen, von denen ich nur durch Äußerste Kraft freikam. Nachdem ich nun einen Überblick in die Einfährt des Shapinsay – Sound genommen hatte, lief ich unter Wasser nach Osten ab, um in der Abenddämmerung erneut einzudringen. 17.10 Ihr – Wechselnde, später immer schlechter (bis 500 Meter) werdende Sicht. Regenböen. Aufgetaucht. Der Südost-Wind hatte weiter aufgefrischt, so daß vor dem Stronsay Firth eine starke Dünung stand. Beim Versuch einzulaufen kam das Boot bei Copinsay in Landnähe. Auf nördlichen Kurs die Schären Auskerry zu finden, gelang nicht. Schließlich war bei der herrschenden Dunkelheit und der durch Regenböen sehr erschwerten Sicht (500 Meter) und infolge des durch überkommende See erschwerten Ausgucks weder eine Insel noch eine Einfährt auszumachen. Deshalb entschloß ich mich, das Eindringen in die Inganess Bucht auf eine günstigere Wetterlage zu verschieben und diese Ostwetterlage für Unternehmungen an der Westküste der Shetlands auszunutzen. 19.15 Uhr – Wurde der Marsch durch die Fair Isle – Passage nach Norden angetreten. Kretschmer, Kapitänleutnant und Kommandant.“ Soweit die mehr als anschaulichen, navigatorisch extrem schwierigen Bedingungen für ein kleines Unterseeboot in diesen Gewässern! Am 10. Dezember stand Kretschmer mit seinem Boot vor den Shetland-Inseln. Auch in diesem Falle folgen wir dem U-XXIII-Kriegstagebuch-Originaltext: „Kursänderung auf die Küste zu. Land in Sicht, drei Seemeilen westlich Muckle Ossa getaucht und unter Wasser in die Sankt Magnus Bay eingelaufen. 18.09 Uhr – Aufgetaucht. Bei völliger Abdunklung der Inseln ist die Sankt Magnus Bay leicht an der großen Zähl der Bewacher, die fast alle Lichter führen, zu erkennen. Die Bewachung konzentrierte sich hauptsächlich auf die Südost-Ecke Einfährt zur Swarbacks Minn und Nordost-Ecke Einfährt zum Ura Firth. In der Bucht ankernde Kriegsschiffe wurden nicht festgestellt…“

König Rudolf der Erste

Der große Erneuerer unserer deutschen Reichsgewalt im XIII. Jahrhundert, Rudolf von Habsburg, heute Geburtstag. Das Licht der Welt erblickte er 1218 und wurde 1273 zum deutschen König gewählt. Bis 1291 lenkte er die Geschicke unseres alten deutschen Reiches und vermochte die Nachfolge seines Sohnes Albrechts im Königtum durchzusetzen. Mit seiner Wahl erhielt unser altes deutsches Reich zum ersten Mal seit dem Tod Kaiser Friedrichs des Zweiten (1250) wieder einen richtigen Herrscher. Eigentlich hatte sich ja Ottokar von Böhmen Hoffnung auf die deutsche Krone gemacht und war entsprechend unzufrieden mit der Wahl Rudolfs. Der Streit um das Herzogtum Österreich, das der Fiesling Ottokar einsacken wollte, führte zum Krieg und dieser endigte mit der Niederlage und dem Tod Ottokars auf dem Marchfeld im Jahre 1278. Danach konnte unser König Rudolf der Erste in Ruhe regieren und das übliche Programm unserer mittelalterlichen Könige und Kaiser durchführen. Unser altes deutsches Reich befand sich ja damals in der glücklichen Lage, keinen wirklich gefährlichen äußeren Feind gegen sich zu haben (die Mongolen hatten sich ja bereits wieder verkrümelt). Fand unser König Rudolf der Erste auch keine Zeit, um nach Italien zu ziehen und sich dort die Kaiserwürde zu verschaffen, so bekommt er dennoch von mir Richard Wagners Kaisermarsch zum Wiegenfest gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=PurDmGweGJo Im „König Ottokars Glück und Ende“ gebietet nun unser Rudolf von Habsburg dem Übermut des Gewaltherrschers Ottokar ein wenig Einhalt: http://www.zeno.org/Literatur/M/Grillparzer,+Franz/Dramen/K%C3%B6nig+Ottokars+Gl%C3%BCck+und+Ende

„Rudolf.

Der rücksichtslosen, rohen Übereilung!

Ottokar.

Jetzt ist nicht Zeit!

Margarethe.

O Gott! Wer bringt mich fort!

Merenberg.

Der Königin zu Hilf‘!

Ottokar.

Wer rief Euch, Herr?

Wer hieß Euch weichen dort von Eurem Platz?

Ihr habt Euch einmal unnütz schon gemacht!

Dorthin!

Margarethe.

Nur fort! – Nimmt sich denn niemand an?

Rudolf.

Hier ist mein Arm, erlauchte Königin!

Stets war bei Habsburg der Gekränkten Schirm.

Ottokar.

Und wer hat’s Euch geheißen?

Rudolf.

Kennt ein Heißen,

Wer kein Verbieten kennt?

Ottokar.

Ihr seid, vergeßt’s nicht,

In meinem Land!

Rudolf.

Nicht länger, als ich will!

Als freier Krieger focht ich Eure Schlachten,

Um Lohn nicht, und den Dank selbst schenk ich Euch!

Ich bin nicht Euer Mann.

Ottokar.

Nicht von der Stelle,

Bis der entschieden, dem Entscheidung ziemt!

Der zweite der Abgesandten.

So will denn ich hier diese Fürstin schirmen!

Der Kanzler ich des Erzbischofs von Mainz,

Von ihm der Wahlgesandtschaft beigesellt,

Damit ich höre, wo die andern reden.

Erkennt Ihr mich, Graf Habsburg?

Rudolf.

Nein, fürwahr.

Zweiter Abgesandter.

Gabt Ihr nicht einst im Walde nah bei Basel

Dem Priester, der das Allerheil’ge trug

Zu eines Kranken Trost und, aufgehalten

Vom wüt’gen Strom der Aar, am Ufer irrte,

Das eigne Pferd, die Flut drauf zu durchsetzen?

Rudolf.

Und dieser Priester -?

Abgesandter.

Habt nicht später dann

Den Erzbischof von Mainz Ihr treu geleitet

Durch feindlich Land, durch Krieg und Brand und Tod,

Als er nach Rom zog zu dem Heil’gen Vater?

Des Bischofs Sekretär, auf sein Geheiß,

War oft Euch nah und prüft‘ Euch im Gespräch;

Vermöchtet Ihr ihn nicht mehr zu erkennen?

Rudolf.

Seid Ihr’s?

Abgesandter.

Für diese Frau, als Reichesfürstin,

Begehr ich frei und offenes Geleit.

Herr Graf von Habsburg, gebt ihr Euren Arm,

Wir wollen sie zur sichern Ruhstatt führen!

Im Namen denn des Heil’gen Röm’schen Reichs,

Gebt Raum der Herzogin von Österreich!

Ottokar.

Bin ich eu’r Kaiser, sollt ihr anders sprechen!“

Einen Abriß der Herrschaft unseres Habsburgers finden wir wie immer bei unserem Geschichtsschreiber Friedrich Kohlrausch („Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser“). Von den Taten unseres Königs Rudolfs I. vor seiner Wahl lese ich euch darauf vor: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„Rudolf, der nun seine Erblande in Besitz nahm, heiratete im Jahre 1241 Gertrud, Tochter des Grafen Burkard von Hohenberg und Heigerloch, und lebte mit ihr fast 40 Jahre lang in der glücklichsten Ehe, deren Frucht zehn Kinder waren, vier Söhne und sechs Töchter: Albrecht, nach dem Großvater genannt, Hartmann, Rudolf und Karl, welcher letztere schon in der Kindheit starb, und die Töchter: Mechtild oder Mathilde, Katharina, Agnes, Hedwig, Guta und Klementia. Die Hausmacht Rudolfs war nicht unbedeutend, wenn sie auch die der größeren Fürsten nicht erreichte; außer seinem Stammschlosse Habsburg im Aargau besaß er durch Erbschaft die Grafschaften Kyburg, Baden und Lenzburg, die Landgrafschaft im Thurgau und viele Vogteien in der Schweiz, und endlich die Landgrasschaft im Elsaß. Bon der Grenze Italiens am Sankt Gotthard bis in den Schwarzwald, vom Bodensee bis an die Vogesen, war er der mächtigste Herr. Er übte die Ritterschaft im besten Sinne seiner Zeit; wahrend Hunderte seines Standes als Raubritter lebten, die Reisenden und namentlich die Kaufleute niederwarfen und den Gesetzen des Reiches Hohn sprachen, erfüllte Rudolf die wohltätige Pflicht, die Züge der Pilger, Reisenden und Kaufleute durch die unsichern Wege der Alpen zu geleiten, sei es, daß sie über die Straßen des St. Gotthard aus Italien nach Deutschland oder umgekehrt von den Ufern des Rheines dem Süden zu zogen. Immer lauter wurde seine Redlichkeit und Treue gepriesen und selbst Fürsten baten um sein sicheres Geleit. So geschah es auch, daß er den ersten geistlichen Fürsten Deutschlands, den Erzbischof Werner von Mainz, durch sein Alpenland bis nach Italien geleitete, als dieser seinen erzbischöflichen Mantel vom Papst Gregor X. holen wollte; und auf der Rückreise geleitete er ihn gleichfalls. Bei diesem längeren Zusammensein lernte der Erzbischof, der den Wert eines Mannes wohl zu schätzen verstand, den Grafen Rudolf als einen edeln, verständigen und hochgesinnten Mann kennen und schloß innige Freundschaft mit ihm; bei dem Abschiede sprach er mit Wärme den Wunsch aus, daß er nur so lange leben möge, um ihm seinen Dienst zu vergelten und seine hohe Achtung zu beweisen; vielleicht erwachte in diesem Augenblicke in seiner Seele der Gedanke, daß ein König von solcher Gesinnung und Tüchtigkeit dem deutschen Reiche Not tue. Weit entfernt von solchen Gedanken führte Rudolf sein tätiges Leben in dem ihm angewiesenen Kreise fort. Er führte als Kriegsmeister die Fehden einiger größeren Städte, namentlich Straßburgs, welches ihm aus Dankbarkeit nach und nach fünf Denkmäler errichtet hat. Mit Basel aber geriet er in Fehde, weil seine Freunde, die patrizische Partei der Stern er, von ihren Feinden, den Psittichern, aus der Stadt vertrieben waren. Er zog mit ansehnlicher Macht vor diese Stadt und setzte ihr auf alle Weise hart zu, – da bereitete sich indes für ihn eine große Wendung seines Schicksals. Wir haben gehört, wie der Erzbischof von Mainz im September 1273 einen Wahltag nach Frankfurt ausgeschrieben hatte. Es versammelten sich sechs von den sieben Wahl- oder Kurfürsten, welche zum ersten Male jetzt als die Vertreter des deutschen Volkes bei der Wahl eines neuen Königs ihr Recht ausübten; – ein Ansang zu diesem Rechte war schon bei der Wahl Richards und Alfonsens gemacht worden; – nämlich die drei Erzbischöfe am Rhein, Werner von Mainz, Engelbert von Köln und Heinrich von Trier; der Herzog Ludwig, mit dem Beinamen der Strenge, von Oberbayern, zugleich Pfalzgraf bei Rhein, als Erztruchseß, der zugleich für seinen Bruder Heinrich von Niederbayern das Stimmrecht ausübte ; der Herzog Johann von Sachsen zu Lauenburg, aus dem Hause der askanischen Grafen von Ballenstädt, als Erzmarschall, der zugleich für seinen Bruder Albrecht von Wittenberg stimmte; der Markgraf Johann von Brandenburg, ebenfalls aus dem askanischen Hause, welcher das Erzkämmereramt bekleidete. Die siebente Stimme nahm der König Ottokar von Böhmen und Markgraf von Mähren, der auch die österreichischen Lande besaß, wegen seines Erzschenkenamtes in Anspruch; er war aber nicht persönlich gegenwärtig, sondern hatte Gesandte geschickt. Die fünf anwesenden Fürsten hatte der Erzbischof Werner für seinen Freund, den Grasen Rudolf, zu gewinnen gewußt; auch Rudolfs Schwager, der Burggras von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern (er hatte Rudolfs Schwester Clementine zur Frau), sprach mit warmen Eifer für den ritterlichen Herrn; es wird erzählt, daß er die weltlichen Kurfürsten mit der Aussicht aus Verschwägerung mit dem künftigen Königshause durch eine der sechs schönen Töchter Rudolfs gewonnen habe; (und wirklich fand noch zu Aachen, bald nach Rudolfs Krönung, die Vermählung seiner Tochter Mathilde mit dem Pfalzgrafen Ludwig von Bayern und der Agnes mit dem Herzoge Albrecht von Sachsen statt, und mit dem Hause Brandenburg kam später auch eine Verbindung zu Stande). Sämtliche Fürsten übertrugen, nachdem sie sich ohne Zweifel schon über die Wahl vereinigt hatten, ihre Stimmen dem Pfalzgrafen Ludwig, und am Michaelistage 1273 erklärte dieser den Grafen Rudolf von Habsburg zum erwählten römischen Könige. Der Unter-Reichsmarschall Heinrich von Pappenheim wurde mit der Urkunde der Wahl an Rudolf nach Basel abgeordnet; aber der Schritt des Freundes eilte ihm zuvor; Burggraf Friedrich kam mitten in der Nacht in Rudolfs Lager und weckte ihn mit der wichtigen Botschaft; und bald erschien auch der Reichsmarschall mit der Urkunde. Jetzt war die Fehde mit einer Stadt, die von nun an ihm untertan war, von selbst beendigt; der Burggras Friedrich eilte in die Stadt Basel, den Frieden vom neuen Könige entbietend. Der Bischof schlug sich vor die Stirn und rief: „Herr Gott, sitz‘ fest aus deinem Thron, sonst wird ihn dieser Rudolf auch einnehmen!“ Die Tore öffneten sich, Alles strömte unter Freudenruf und Glückwünschen in das Lager, und mit den vertriebenen Sternern zog Rudolf feierlich in die Stadt, Frieden und Einigkeit gebietend…“

Feldmarschall Albrecht von Roon

„Es ist schon ein einzigartiges Erleben, das Gefühl des Sieges auf dem Schlachtfeld zu kosten! Wenn aber auch der Marschallstab als Symbol eines siegreich geführten Feldzuges die Krönung meiner militärischen Laufbahn bedeutete, so vergaß ich doch nicht, wieviel Soldatenglück dazu gehört, ein solches Ziel zu erreichen. Wie manchem bleibt es verwehrt, nach dem Siegeslorbeer zu greifen, allein aus dem Grunde, weil er entweder zu jung oder zu alt ist.“ (Erich von Manstein)

Unseren Feldmarschall Albrecht von Roon hinderte nicht sein Alter, sondern der Umstand, daß er 1859 zum Kriegsminister ernannt wurde und daher nicht länger ein Heer ins Feld führen konnte. Den Marschallstab hat ihm Wilhelm der Große 1873 aber trotzdem verliehen und wohl niemand kann da sagen, unser Roon hätte ihn nicht verdient! Er war es nämlich, der im preußischen Verfassungskampf die Berufung von unserem Eisernen Reichskanzler Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten angeregt und mit diesem die Heeresvermehrung gegen die liberalen Spinner im Landtag durchgesetzt hat. Wie er sich auch in den Kriegen von 1864, 1866 und 1870-71 darum gekümmert hat, daß unser preußisches Heer mit Nachschub und Verstärkungen gut versehen war. Unsere siegreichen Feldzüge und Schlachten sind also nicht zuletzt sein Werk. Man denke hier etwa an die Heerverderber, welchen die liberalen Amerikanerhandpuppen im deutschen Rumpfstaat das Kriegsministerium übertragen… Das Licht der Welt erblickte unser Feldmarschall von Roon im Jahre 1803 zu Pleushagen im Pommernland. Von 1811 bis 1821 drückte der Sohn eines Offiziers und Gutsbesitzers die Schulbank in den Kadettenanstalten von Kulm und Berlin. Seine kriegerische Laufbahn begann er 1821 mit dem Eintritt ins XIV. Infanterieregiment. Schnell war klar, daß unser Feldmarschall von Roon für Höheres berufen war, weshalb er von 1824 bis 1827 auf die Allgemeine Kriegsschule in Berlin geschickt wurde. Ab 1833 war er für unseren Großen Generalstab als Kartenmacher tätig und trat diesem 1836 als Hauptmann bei. Von 1846 bis 1848 unterrichtete er unseren Prinzen Friedrich Karl von Preußen in der Kriegskunst und sein Schüler entpuppte sich als einer unserer größten Feldherren in den Einigungskriegen. Gegen die aufständischen Liberalen kämpfte unser Feldmarschall von Roon 1849 als Stabschef des Ersten preußischen Heerhaufens. Im Jahre 1858 wurde ihm der Befehl über unsere XIV. Division übertragen. An Orden erhielt er – unter anderem – den Roten und den Schwarzen Adlerorden, den Verdienstorden Friedrichs des Großen, das Eiserne Kreuz und den Hohenzollernhausorden. In den heiligen Stand der Ehe trat unser Feldmarschall von Roon 1836 mit Bertha Rogge, einer Klerikertochter. Sieben Kinder hatte das Paar. Schaden kann es übrigens nicht, wenn ihr euch die Bücher unseres Feldmarschalls und Kriegsministers – „Grundzüge der Erd-, Völker- und Staatenkunde“, „Militärische Länderbeschreibung von Europa“, „Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde“ und „Die iberische Halbinsel“ genannt – für eure heimische Panzerbücherei anschafft. Sebastian Bachs Fünftes Brandenburgisches Konzert lasse ich unseren Kapellgroßmeister Wilhelm Furtwängler zu Ehren unseres Feldmarschalls von Roon zum Besten geben: https://www.youtube.com/watch?v=vRhDAl8FH5I Dazu versetzt uns sein Sohn Waldemar („Kriegsminister von Roon als Redner“) in die Zeit des preußischen Verfassungsstreites: https://archive.org/details/kriegsministerv02roongoog

„Man hat ferner davon gesprochen, und der Kommissionsbericht hebt es ausdrücklich hervor, daß das Kadettenkorps nicht bloß eine Berufsschule ist, in derselben Weise, wie die Forstakademie, oder die Bergakademie, oder das Gewerbeinstitut und so weiter, sondern daß es auch eine Wohltätigkeitsanstalt ist. Was der Herr Kommissarius in dieser Beziehung gesagt hat, kann ich in jeder Richtung hin bestätigen. Die Offiziere haben ein Anrecht, welches der Staat insofern zu berücksichtigen hat, daß der Staat ihnen die Möglichkeit gewähre, ihre Kinder in angemessener Weise zu erziehen. Wer in zehn Jahren achtmal versetzt wird, wie ich an einem sehr naheliegenden Beispiele beweisen könnte, wird wissen, wie unmöglich es ist, seine Kinder in der Weise vorwärts zu bringen, wie jeder gewissenhafte Vater wünschen muß. Wenn man das nicht will, muß man jedenfalls das viel exklusivere Verhältnis wünschen, daß man den Offizieren die Gründung einer Familie überhaupt verweigert. Sie wissen ohnehin, unser Offizierkorps ist nicht reich, in der Mehrzahl seiner Mitglieder nicht einmal wohlhabend zu nennen. Deswegen werden auch die meisten Familien erst in späteren Jahren gegründet und bei dem Heranwachsen der Kinder tritt daher oft der Fall ein, daß dann, wenn die väterliche Hilfe am meisten erforderlich ist, die Subsistenzınittel der Väter beschränkt werden. Nach meinem unvorgreiflichen Dafürhalten ist in dieser Beziehung also die Verpflichtung des Staates ganz unverkennbar; es muß für die Söhne in irgend einer Weise gesorgt werden. Nun hebt der Kommissionsbericht hervor, man könnte ihnen ja Erziehungsgelder geben. Das ist an sich nicht zu verneinen; man könnte dies freilich; aber nur mit einem viel größeren Aufwande könnte man dasselbe Resultat erzielen, es würden bedeutend erheblichere Aufwendungen für Erziehungsgelder nötig sein, als gegenwärtig, wo die jungen Leute in den Kadettenhäusern eine zweckmäßige Berufsbildung erlangen. Man hat ferner von einer Bevorzugung beim Eintritt gesprochen. Man hat gesagt, es würden Freistellen an nicht Berechtigte gegeben, und zwar hat der Herr Vorredner, den ich auf der Tribüne fand, als ich in die Versammlung trat, diesen Umstand geltend gemacht; ich muß ihm aber durchaus widersprechen. Es gibt einmal, wie der Herr Kommissar bereits gesagt hat, keine Freistellen mehr, sondern jeder, der Söhne dort hat, muß bezahlen. Sodann gibt es in den Statuten des Kadettenkorps für die Aufnahme ganz bestimmte Regeln. Die Aspiranten sind in gewisse Kategorien geteilt, je nach den Leistungen der Väter für den Staat. Auch besteht eine Kommission, wie schon gesagt worden ist, welche die Aufnahmeverhältnisse regelt. Dies ist nicht in die Hand eines Einzelnen gelegt, der vielleicht in dem einen oder dem andern Falle geneigt sein möchte, gewisse Bevorzugungen eintreten zu lassen, sondern darüber befindet eine Kommission. Sie befindet darüber, wer aufgenommen wird und auch darüber, wie viel der Betreffende zu bezahlen hat. Man hat ferner gesprochen von Bevorzugungen beim Austritt. Insofern die früher vollendete Berufsbindung desjenigen, der in einem Kadettenkorps erzogen ist, ihm die Möglichkeit eröffnet, ein oder anderthalb Jahre früher Offizier zu werden, als derjenige, der einen andern Vorbildungsweg gegangen ist, insofern ist das auch nur zum Teil wahr. Diejenigen jungen Leute, die rasch vorwärts kommen in den Schulen und der Beispiele sind doch nicht wenige und mit 17 oder 18 Jahren schon das Abiturienten-Examen machen, diese jungen Leute kommen fast in dieselbe günstige Lage, wie die Selektaner des Kadettenkorps. Wenn die Selektaner es werden ihrer jährlich 30 bis 40 sein aus dem Kadettenkorps ausscheiden und in Offizierstellen eintreten, so haben sie auch ein Alter von 18 bis 19 Jahren erreicht. Der Vorzug, den sie haben, besteht darin, daß sie gleich Offizier werden, während die Abiturienten nur von den Portepeefähnrich-Examen befreit sind und erst nach einem halben Jahre das Offiziersexamen machen können das ist die einzige Bevorzugung. Vergleichen Sie aber die austretenden Kadetten mit denjenigen jungen Leuten, die ohne Abiturientenexamen entweder aus irgend einer Klasse eines Gymnasiums, oder aus einer Privatvorbereitungs-Anstalt in die Armee übertreten, so findet sich allerdings für die Kadetten ein viel bedeutenderer, aber wie ich glaube, auch ein ganz wohl berechtigter Vorzug, weil ihre Bildung eine viel vollendetere und angemessenere ist. Es kann kein Zweifel darüber sein, daß der Staat feine Anstellungen zu bemessen hat nach den Hoffnungen, die er an die Leistungen der Betreffenden zu knüpfen berechtigt ist. Es ist sodann sehr viel davon gesprochen worden, daß diejenigen jungen Leute, die nicht im Kadettenkorps gewesen sind und sich entschließen, die militärische Laufbahn zu ergreifen, außerordentlich schwer ein Unterkommen fänden. Ich glaube, daß dies in diesem Augenblicke allerdings mehr der Fall sein mag, als sonst. Inzwischen hängt dies doch in keiner Weise weder mit irgend einer Direktive der Regierung, noch mit irgend einer Absicht der Regierung zusammen dagegen muß ich mich ausdrücklich verwahren. Die Regierung erkennt die über das Avancement zum Offizier geltenden Bestimmungen aus den Jahren 1808 und 1848 als vollkommen gültig an, und sie hat erst neuerdings wiederholt darauf hingewiesen. Es ist also in dieser Beziehung von seiten der Regierung alles dasjenige, was überhaupt geschehen konnte, geschehen. Es kommen vielfach Beschwerden an mich, weil dieser oder jener vergeblich versucht hat, seinen Sohn in der Armee anzubringen. Meine Herren, die Autonomie der Regiments-Kommandeure in Bezug auf die Offiziersergänzungen besteht und muß bestehen bleiben. (Unruhe auf der Rechten.) Wenn aber Beschwerden dieser Art kommen, so ist es in der Regel nicht Sache des Kriegsministeriums, unmittelbar Remedur eintreten zu lassen und zu sagen, es wird verfügt, daß der und der in das und das Regiment eingestellt wird. Ich habe aber doch, um in der Sache endlich klar zu sehen, in vielen Fällen Untersuchung anstellen lassen, und da muß ich sagen, die Resultate dieser Untersuchungen sind keineswegs dem allgemeinen Vorurteile günstig…“

Generalleutnant Johann von Tilly

Nicht ein jeder Feldherr hat das Glück auf die perfiden Engländer einhauen zu dürfen. Unser Johann von Tilly etwa landete im 30jährigen Krieg, der zum erheblichen Teil ein deutscher Bürgerkrieg war. Schlimmer ist wohl nur, wenn man an der Seite der Engländer kämpfen muß (wie das unser Feldmarschall Blücher und unser Prinz Eugen ausgehalten, frage ich mich noch immer). Heimgegangen ist unser Tilly im Jahre 1632 zu Ingolstadt. Geboren wurde er 1559 auf dem väterlichen Schloß in Brabant. Noch unter dem Herzog von Alba soll er das Kriegshandwerk begonnen haben. Im Dienste des Hauses Habsburg stieg er schnell auf und 1609 berief ihn Kurfürst Maximilian von Bayern zum Feldherren der katholischen Liga. Als dieser siegte er in den Schlachten am Weißen Berg, bei Wimpfen, Höchst, Stadtlohn und Lutter am Barenberge. Nach Wallensteins Sturz wurde er dessen Nachfolger, konnte aber den Siegeszug des Schwedenkönigs Gustav Adolf bei Breitenfeld nicht aufhalten und wurde in der Schlacht bei Rain am Lech tödlich verwundet. Das deutsche Requiem von unserem Tondichter Brahms (natürlich aufgeführt von unserem Kapellgroßmeister Wilhelm Furtwängler) soll zu seinem Heimgang erschallen: https://www.youtube.com/watch?v=D_dxlS87yrw Was unser Tilly so alle vor dem 30jährigen Krieg erlebt und angestellt hat, erfahren wir bei unserem Geschichtsschreiber Onno Klopp: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10717043_00005.html

„Dort finden wir ihn kämpfend unter dem Herzoge von Mercoeux. Es ist einer jener langen Kriege, die keine Entscheidung bringen, die nur aufhören aus beiderseitiger Erschöpfung, mit einem Frieden, der die Erneuerung des Krieges in nahe Aussicht stellt. Aber es war eine Schule reicher Erfahrung zu demnächstiger Verwendung. Der Krieg dauert bis zum Jahre 1606. Er hörte aus, um dem Ausbruche eines anderen Zwistes Raum zu geben. Rudolf und Matthias wirkten jeder aus seine Weise gleich verderblich für die österreichischen Erbländer und für das deutsche Reich: dieser durch seine Velleiläten des Ehrgeizes und der Herrschsucht, jener durch die Schwäche seines Widerstandes. Matthias glaubte die Stände, das ist: die Herren und Ritter der Erblande zu gebrauchen gegen seinen kaiserlichen Bruder, und erkannte nicht, wie er, der Schwächere, von den überlegenen Führern dieser Stände gebraucht wurde zu ihren Zwecken der Unabhängigkeit von dem Landesherrn. Matthias kämpfte gegen die Interessen seines Hauses und seine eigenen. Er stand an der Spitze der ungarischen Magnaten. Er selbst führte sie aus dem Reichstage zu Preßburg im Januar 1608 zu weiteren Schritten. Der wichtigste war der Preßburger Vertrag zwischen den Ständen von Ungarn und Österreich, das ist, zwischen den Magnaten von Ungarn und dein Herrenstande von Österreich. Es ist nicht unsere Ausgabe hier diese Schritte im Einzelnen zu erörtern. Es ist nur die Frage auszuwerfen, wie Johann von Tilly sich dabei verhielt. Er war in Preßburg anwesend. Er war damals Feldmarschall, das ist nach den Rangstufen unserer Zeit Generalmajor. Aber er allein war der Führer der geringen Macht, aus welche der Kaiser Rudolf zählen durste. Wenn Matthias diesen Heerführer gewann: so war Rudolf in seine Hand gegeben. Matthias machte seine Versuche. Sie scheiterten. Tilly begab sich aus den Weg nach Prag, um selbst dem Kaiser Rudolf die wahre Lage der Dinge zu enthüllen, zu einer Zeit, wo Matthias noch immer dem kaiserlichen Bruder freundliche Briefe voll Ergebenheit und Treue schrieb. Der Plan Tillys war gut, nur Rudolf unfähig ihn zu hören. Tilly erwirkte indessen von ihm den Befehl, daß das Heer von Niemandem Befehle anzunehmen habe, als dem Feldherrn. Auch das war für Tilly genug. Er eilte zurück und fand sein kleines Heer schon wankend durch die Umtriebe des Erzherzogs Matthias. Tilly festigte die Offiziere in der Treue zu ihrem Eide. Erzürnt über ein solches Durchkreuzen seiner Plane schleuderte Matthias eine Schrift hinaus, in welcher er die schwersten Anklagen der Grausamkeit auf Tilly wirst. Es ist seltsam, wie diesem Manne lebend und tot dasselbe von verschiedenen Seiten hat widerfahren müssen. Aber der Lebende vermochte sich zu wehren gegen die Tücke der Lüge. Tilly weiß, von wem die selbe ausgegangen ist. Er entwickelt dies und die ganze Sachlage in einem ausführlichen Schreiben an den Erzherzog Albrecht in Brüssel. Aber zugleich auch verwahrt er sich öffentlich durch eine Druckschrift, ohne den Urheber der Verleumdung zu nennen. Es ist die Sprache eines tiefgekränkten ehrlichen Mannes, die in jeder Zeile sich ausspricht und dennoch nur sich verteidigt. „Die Schrift behauptet“, sagt Tilly, „mein Kriegsvolk habe aus den mährischen Grenzen durch Rauben und Brennen großen Schaden getan. Ich weiß mich nicht zu erinnern, daß Jemandem durch Rauben der geringste Schaden geschehen, noch ist darüber von Groß oder Klein die geringste Klage an mich gebracht. Wäre es geschehen, so würde ich gewußt haben, wie dem zu begegnen. Was aber das Brennen betrifft, so erkläre ich öffentlich, erbiete und verpflichte mich gegen Jedermann, wenn im Grunde der Wahrheit durch unverdächtigen genügenden Beweis dargetan wird, daß von meinem Kriegsvolk zur selbigen Zeit das geringste Gebäude mit meinem Wissen verbrannt oder angezündet sei: so will ich dasselbe mit meinem Kopfe, mit Leib und Leben bezahlen, und bin erbötig mit Bewilligung des Kaisers mich zu stellen, wohin ich deshalb erfordert werde. Und ferner sagt man von mir, ich hätte den Adel ausrotten wollen. Wenn dies wäre: so müßte ich die Absicht gehabt haben aus eigenem Antriebe oder aus Befehl. Nun wird mir aber Jeder, der mich kennt, mir gern das Zeugnis geben, daß ich dem Adel gegenüber mich benommen, wie es einem ehrlichen Kavalier zusteht, und ich selbst weiß weder in Österreich, noch in Mähren einen einzigen Mann hohen oder niederen Standes, den ich wissentlich beleidigt, dem ich feind wäre, oder dem ich mir feind zu sein Ursach gegeben haben mochte. Daß ich aber zu einem solchen Mordstreich gegen den Adel keinen Befehl gehabt, bezeuge ich mit Gott, meinem guten Gewissen und der ganzen Welt. Niemand hatte mir damals, wie noch heute zu befehlen als der Kaiser selbst. Will man aus den Kaiser eine solche Anklage bringen? Wie kann man ein solches Wort vor Gott und der Welt verantworten? – Und gesetzt auch selbst, es sei mir besohlen, was nicht der Fall ist: so lebe ich doch vor Jedermann der guten Zuversicht und Hoffnung: es werde mein Gottlob ohne einigen unziemlichen Ruhm zu melden, guter Name so weit bekannt sein, daß ich mich je und allezeit die Tage Meines Lebens aufrichtiger Taten, mit Leib , Gut und Blut wider den Erbfeind des christlichen Namens beflissen, und nicht heimlichen Mordes, noch dazu mich gebrauchen oder bestellen lassen.“ Und abermals erbietet er sich dann mit Erlaubnis des Kaisers, wo immer es sei, sich wegen der erhobenen Beschuldigungen zu verantworten und darzutun, daß er mit seinen langen treuen Kriegsdiensten nicht bloß um den Kaiser, sondern auch um das Reich und das Erzhaus Österreich ein Anderes verdient habe, als eine solche Schmähschrift…“